Der frühe Bergbau an der Ruhr

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geboren: 20.8.1775 in Horst
gestorben: 15.8.1826 in Rellinghausen

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Franz Dinnendahl

Heinrich Friedrich Karl Reichsfreiherr vom und Franz DinnendahlFranz Dinnendahl wurde am 20.8.1775 als Sohn eines Müllers in der Horster Mühle geboren. Er arbeitete als Jugendlicher als Schweinehüter, später als Kohlenschieber an einer Zeche. Mit 16 Jahren wurde er Bergmann und erlernte die wesentlichsten Arbeiten des Bergbaus. Sein Onkel vermittelte ihn als Lehrling an einen Zimmermann in der Gegend Niederwenigern/Altendorf. Während seiner Zeit als selbständiger Zimmermann konstruierte er in seiner Freizeit das Modell einer kleiner "Wasserkunst", d.h. einer maschinellen Vorrichtung zum Heben von Wasser aus einer Grube. Da zu dieser Zeit die benachbarte Zeche Wohlgemuth Probleme mit der Wasserhebung hatte, bemühte sich Dinnendahl um einen Auftrag zur Konstruktion einer richtigen Wasserkunst. Diese wurde 1798 in Betrieb genommen. Es war aber nach wie vor eine mechanische Maschine ohne Dampfkraft.

Aufgrund seiner Fähigkeiten als Zimmermann und Mechaniker kam Dinnendahl wohl auch zu seinem ersten Kontakt mit einer Dampfmaschine: Er erhielt 1801 den Auftrag, für die auf der Zeche Vollmond aufzustellende Dampfmaschine das Maschinenhaus zu zimmern. Die Montage der aus England gelieferten Dampfmaschine wollte den beauftragten Handwerkern nicht gelingen. Dinnendahl war es, der auf Wunsch des Hauptgewerken Gisbert von Romberg die Montage erfolgreich zu Ende führte. Mit diesem Schlüsselereignis begann Dinnendahls Karriere als einer der bedeutendsten Maschinenhersteller im Ruhrgebiet.

1801 erhielt Dinnendahl wiederum von der Zeche Wohlgemuth den Auftrag, eine Dampfmaschine als Ersatz für die alte Wasserkunst zu bauen. Diese fertigte er in den Jahren 1802-03 noch nach dem Prinzip der Newcomen'schen Dampfmaschine. Dabei musste er fast alle Teile selber herstellen, da keine Schmiede in der Lage war, die Bauteile zu seiner Zufriedenheit anzufertigen. Der Stahl hierzu wurde von der Gutehoffnungshütte in Sterkrade geliefert. Dinnendahl gründete seine eigene Fabrik, die sich auf die Herstellung von Dampfmaschinen konzentrierte und seitdem viele Zechen im Ruhrgebiet belieferte.

Franz Dinnendahl wurde auch selber Gewerke einer Zeche. Er erwarb Anteile an der Zeche Kunstwerk in Bergerhausen, die natürlich mit Dampfmaschinen aus seiner Fabrik ausgestattet wurde.

Heute errinnern noch die Dinnendahlstraße und die Dinnendahlsche-Fabrik an der Kunstwerker Straße in Essen-Bergerhausen an das Wirken des genialen Technikers.

Quellen: [26]

Übersichtskarte Essener Südosten
Die oben dargestellte Karte zeigt einige der Lebensstationen von Dinnendahl.

Historische Karte Wohnung Dinnendahl Wohnhaus Dinnendahl
Die Karte und das Foto zeigen Lage und heutiges Aussehen seines Wohnhaus an der Alten Hauptstraße in Essen-Burgaltendorf.

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