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Stadt Bochum
errichtet: 1787
stillgelegt:
Gesamtlänge: ca. 1.600 m
Von der Bahn selbst ist kein Überbleibsel erhalten geblieben. Der Verlauf der Bahn ist anhand der Geländemorphologie noch zu erahnen. Strittig ist dabei der genaue Verlauf. Die spätere Bahn verlief eindeutig entlang der heutigen Baaker Straße; dieser Verlauf weist auch geringere Steigungen auf. Eine alte Karte weist dagegen eindeutig auf einen Verlauf durch ein östliches Nebental hin. Hier kommen zwei Wege als Trasse in Frage. Für den Weg auf der östlichen Seite des Baches spricht die historische Kartendarstellung und der gleichmäßigere Ausbauzustand.
Die Rauendahler Pferdebahn stellt eine historische Besonderheit dar: Sie ist die erste Bahn mit eisernen Schienen in Deutschland - die erste deutsche "Eisenbahn". Sie verband ab 1787 die Baaker Gruben im Süden von Bochum mit der Kohlenniederlage an der Ruhr. Sie wurde nach dem Vorbild englischer Grubenbahnen konstruiert und diente ihrerseits als Vorbild für weitere (vorerst) Pferdebahnen im Ruhrkohlerevier. Die Schienen bestanden noch nicht aus Stahl sondern aus hölzernen Bohlen, auf die eine Gusseisenschiene genagelt wurde. Damit konnte der Verschleiss deutlich reduziert werden.
Bis 1805 blieb die Rauendahler Pferdebahn die einzige ihrer Art im Ruhrgebiet, dann entstand - ebenfalls in Bochum - im nahe gelegenen Dahlhausen die Generaler Pferdebahn und ab 1829 in kurzer Folge die Muttentalbahn und weitere Pferdebahnen. 1835 - über 50 Jahre nach der Rauendahler Pferdebahn - wurde zwischen Nürnberg und Fürth die erste dampfgetriebene Lokomotive auf deutschem Boden eingesetzt und damit das Zeitalter der modernen Eisenbahn eröffnet, das 1838 auch den Weg nach Westdeutschland fand.
Auf dem Gelände des Wasserwerks steht eine Replik eines Kohlenwagens.