home | Zechen | Transport | Stollen | Übersichten | Personen | Relikte | Infos | impressum |
Belz: Eisenbahnen in der Industriellen Revolution: Ein frühes Wuppertaler Projekt
1826 versammelten sich Elberfelder Kaufleute, um über eine Projektskizze des Fabrikanten Friedrich Harkort zu beraten: den Bau einer Pferdebahn von Elberfeld nach Hinsbeck, die den Kohletransport ins Wuppertal erheblich erleichtern sollte. Die fortschrittlicheren Stimmen, die den Ausbau nach dem Prinzip von Stephenson, d.h. zweispurig und mit Lokomotivbetrieb, forderten, konnten sich nicht gegen Harkort durchsetzen. Wegen eines Einspruchs des Märkischen Oberbergamts, das Nachteile für die Wittener Zechen befürchtete, verzögerte sich außerdem der Bau der Bahn. Erst 1830 wurde mit dem Bau der Bahn begonnen - nach dem Prinzip der Harkortschen Kohlenbahn - also als Pferdebahn. Die Bahn reichte vorerst auch nur von Steele-Süd bis Nierenhof. Von dort ins Wuppertal musste die Kohle wie zuvor mit Pferdetreibern befördert werden.
Das Eisenbahnzeitalter erreichte dennoch an dieser Stelle das Ruhrgebiet, wenn auch etwas später. Im Jahr 1847 wurde die Pferdebahn umgespurt, auf Lokomotivbetrieb umgestellt und bis nach Vohwinkel verlängert, wo bereits seit sechs Jahren eine Eisenbahnverbindung nach Düsseldorf bestand.
Der Siegeszug der Eisenbahn war rasant. Innerhalb weniger Jahre durchzogen zwei weitere Eisenbahnlinien den Norden und den Süden des Ruhrgebietes. Bis 1880 war das Revier vollkommen erschlossen. Die Ruhrschifffahrt wurde am Ende des 19. Jahrhunderts eingestellt; Pferdebahnen verschwanden von der Bildfläche.
Mit der Einführung der Eisenbahn beschleunigte sich die Verlagerung der Zechen von der Ruhr in den Norden, wo die ergiebigeren Vorräte warteten.
Begeben wir uns aber vorher zur Deilbachtalbahn, die das Eisenbahnzeitalter im Ruhrgebiet eröffnete.